Andros Route - Leading Quality Trail

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Etappe 04  Remata/Arni – Apikia 16.10.17

Heute ist es so weit. Unsere erste (fast) Inselüberquerung steht an. Das Wetter sieht vielversprechend aus. Am Prophitis Ilias hängen zwar noch die Wolken, jedoch sind es wesentlich weniger als die Tage zuvor. Da oben auf den Höhen immer ein Wind pfeift, hoffen wir, dass später der Himmel frei ist. Heute ist unser Gepäck etwas größer als die Tage zuvor, da wir ja noch unser Abend- und Übernachtungszeug dabei haben. Der Rest wartet in Chora. Als Einstieg habe ich mir eine Stelle ausgedacht, an der ein neues Teilstück des Wanderweges Nr. 13 die Straße nach Arni kreuzt. Der Taxifahrer staunt nicht schlecht, als wir ihn bitten, uns dort aussteigen zu lassen. Kurz vor dem Bergdorf Remata direkt in einer Haarnadel-Linkskurve (im Tal, vor der Straßenbrücke) verläuft der Wanderweg. Wir wandern nach rechts und dann oberhalb vom Bachbett stetig aufwärts. Mehrmals queren wir den Bach. Der Verlauf ist klasse, denn wir wandern durch tiefen Laubwald, der sich jetzt herbstlich verfärbt hat. Bald stoßen wir auf Wanderweg Nr. 11 (siehe Etappe 03). Diesem folgen wir nach links bis zu den ersten Häusern von Arni (Startpunkt der Etappe 03) an der Straße mit der Panagia-Kirche (Heilige Mutter). Wir folgen dem Straßenverlauf für etwa 100 m nach links (entgegen dem Verlauf bei unserer Wanderung 03 am 14.10) und biegen dann rechts in den Pfad, der mit Nr. 12 gekennzeichnet ist, ein. Zuerst noch durch die Gärten, bis wir oberhalb der Häuser sind. Ein schöner Abschnitt bei dem wir uns immer wieder an den blühenden Alpenveilchen erfreuen. Zurückblickend schauen wir auf den Ort und die Vortagesetappe bis hinab zur Westküste. Weit oberhalb liegt ein Fels mit der Profitis Ilias-Kirche. Dort vorbei führt unsere Route. Der Abstecher hinauf zur Kirche hat sich schon allein wegen der guten Aussicht gelohnt. Hier machen wir eine Rast. Der Wind pfeift ordentlich – dafür ist es jetzt wolkenlos-, jedoch ist es nicht so einfach, ein windgeschütztes Fleckchen zu finden. Somit nehmen wir auf der Schwelle des Kirchleins Platz. Hier oben ist der Rundumblick fantastisch. Den größten Aufstieg haben wir schon geschafft. Es folgt noch ein weiterer 20-minütiger Anstieg und dann wandern wir weiter über den Kamm, immer dem heftigen Wind ausgesetzt. Bald erblicken wir das Meer auf der Ostseite der Insel. In einem Bogen steigen wir hinab zum Dorf Vourkoti. Jetzt dem Weg Nr. 2 folgend geht es durch die Gärten des Ortes und über eine alte Bogenbrücke auf der anderen Talseite auf sehr altem Weg (Kalderimi) hinauf. Sobald die Höhe erreicht ist wandern wir schon wieder abwärts. Ein grandioser Blick bis hinab zum Hauptort Chora eröffnet sich uns. Bald sind wir im Dorf Apikia mit der bekannten Mineralwasserquelle der Insel und einem schön angelegten Brunnen, an dem wir uns erfrischen. Von hier könnten wir entweder noch dem Weg Nr. 2 abwärts 300 Höhenmeter folgen, bis wir nach ca. 1,5 Std. in Chora ankommen. Oder wir übernachten hier, was wir auch geplant hatten. Jedoch hat uns kurz vor Reisebeginn das Hotel eine Absage erteilt, da es bereits geschlossen sei. Als wir die Unterkunft von außen gesehen haben, waren wir froh, dass wir, zwar mit einem etwas aufwendigen Planungsumstand, umdisponiert hatten. Wir rufen uns erneut ein Taxi. Den Taxifahrer hatten wir bereits am Vortag kontaktiert, so dass wir seine Rufnummer kannten. Das einzige kleine Restaurant war ebenfalls bereits geschlossen, so dass wir die Wartezeit leider nur bei einem Schluck Wasser aus der Quelle überbrücken mussten. Logisch, dass wir direkt vor die Tür unserer Unterkunft gebracht wurden. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, machten wir uns auf die Suche nach einer guten Taverne, um uns nach diesem traumhaften Wandertag zu stärken.

 

 

Etappe 05A Chora - Apikia - Stenies - Chora  17.10.17

Heute soll es ein gemütlicher Tag werden. So frühstücken wir in Ruhe – leider im Innenraum und nicht am Pool. Es ist uns zu frisch, da die Sonne noch nicht hoch genug steht. Wir starten direkt von unserer Unterkunft aus  und gehen auf Nebenwegen hinter dem nördlichen Strand von Andros entlang. Bald ist die Wandermarkierung Nr. 2 gefunden. Gleichzeitig ist das auch ein Teilstück der offiziellen Andros Route. Wir folgen dem Weg in Richtung Apikia. Sobald wir die letzten Stadthäuser verlassen haben wandern wir erneut auf einem uralten breiten Weg (Kalderimi) über sehr viele Stufen hinauf bis nach Apikia. Immer wieder schauen wir uns um und genießen den klasse Blick zurück auf die Stadt und das Meer unter uns. In Apikia, wo die Mineralwasserquelle von Andros entspringt, machen wir

einen Abstecher zu den kleinen aber feinen Pythara Wasserfällen durch ein grünes Seitental. Immerhin gibt es um diese Jahreszeit noch reichlich Wasser; ungewöhnlich für Griechenland. Natürlich rasten wir hier ein wenig. Wieder zurück im Ort nehmen wir ein kurzes Stück den Weg Nr. 2 abwärts (auf dem wir gekommen sind) und biegen dann zwischen den Häusern und Gärten nach links ab und folgen dem Weg Nr. 8. Dieser verläuft bis zur kleinen Bucht (mit Strand) von Gialia - was eine gute Alternative zur Verlängerung der Wanderung wäre. Wir möchten uns heute ein wenig schonen und machen diesen Abstecher nicht. Wir nehmen vorher den geradeaus verlaufenden Weg Nr. 8a und gehen, sobald wir auf die Fahrstraße gelangen, diese weiter aufwärts (rechts). Oben stoßen wir wieder auf die Markierung und folgen noch kurz der Straße um dann links in einen Pfad zu biegen, der die Straße abkürzt und uns zum Strand von Chora hinunter bringt. Der Strand eignet sich prima zum Baden. Heute bläst jedoch noch immer der Nordwind heftig und die Wellen laden nicht zum Hineinspringen ein. Wir stecken nur die Füße ins Wasser, bevor wir uns auf den Weiterweg, den Ort hinauf und zum Hotel zurück, machen.

 

 

Etappe 05 Apikia – Chora 16.10.17

Vom Hotelbalkon sehen wir die Sonne vom Meer und hinter einem Bergrücken aufgehen. Die ersten Strahlen fallen auf die am Hang gegenüber liegende Kapelle. Da wir nicht wie ursprünglich geplant, zwei Nächte oben im Bergdorf Apikia verbracht haben, fahren wir heute früh ins Dorf hinauf, um unsere Streckenwanderung von dort oben (Endpunkt vom 16.10.) fortzusetzen. Zuerst gehen wir aufwärts an dem schon bekannten Brunnenhaus hoch, bis zur Straße. Als wir vor zwei Tagen hier herunter gekommen sind, hatte ich mir die Stelle schon gemerkt, da mir klar war, dass hier unser Weg verlaufen, bzw. abzweigen wird. Wir wandern eine Weile mehr oder weniger auf wunderbarem Pfad eben, am Hang entlang. Dann folgt ein Abstieg in das bewaldete Tal des

Evrouses. Ein echt toller uralter Herbst-wald liegt vor uns. Da wir den Abstecher auf Weg Nr. 10a  ins Flusstal rechts liegen lassen, geht es sofort wieder hinauf. Oben erwartet uns die Taxiarchis-Kapelle, eine von vielen Tausenden Kapellen in Griechenland. Hier eröffnet sich der Ausblick auf unsere zurückgelegte Wegstrecke sowie Apikia. Über dem Kamm nach Strapouries erwischt uns wieder die steife Brise des Nordwindes. Wenn wir bisher der Wegekennzeichnung Nr. 10 gefolgt sind, so folgen wir dem Weg Nr. 9 rechts hinauf in Richtung Ano Pitrofos.

Nach einer Weile verläuft er zwischen sehr hohen alten Natursteinmauern. Gabi gefällt diese Stück wegen der zu hohen Mauern gar nicht. Sie fühlt sich stark eingeengt. Es stimmt auf jeden Fall, dass wir eine ganze Weile nicht über diese kunstvoll aufgestellten Natursteinplatten hinweg sehen können. Kurz vor dem höchsten Punkt des Weges biegen wir links hinunter (somit nicht nach Ano Pitrofos weiter) auf dem gekennzeichneten Weg Nr. 9b abwärts bis nach Menetes.

Jetzt ist alles wieder wesentlich offener mit herrlichen Blicken hinunter bis an Meer und Andros Stadt. Wir wechseln noch einmal den Pfad und folgen nun der Nr. 1. Wunderschön durch alte Gärten und über alte Wege geht es nun unschwer talwärts. Von dort nach Chora. Wir überqueren die Hauptverkehrsstraße und folgen ein wenig oberhalb einer Nebenstraße bis zum Hauptplatz, nahe dem Busbahnhof. Hier nutzen wir eine der diversen Möglichkeiten für ein Getränk, bis uns die Dusche den Schweiß des Tages abspült.

 

Wir haben weiter super Glück mit dem Wetter. Weiterhin scheint die Sonne und endlich lässt auch der Wind nach. Er hat gedreht und kommt nun aus Südwest.