Dienstag, den 04.09.2018

 

Heute fuhren wir mit unseren Autos zum Wasserpark Helpup-Währentrup. Der Wasserpark gehört einem Fabrikanten der im Hintergrund des Parks wohnt und den  Besuchern den kostenlosen eintritt ermöglicht.  Dieser privat geführte Park ist wunderschön angelegt und sehr gepflegt. Wir genossen diese prachtvolle Anlage. Von einer Empore aus konnten wir die ganze Schönheit überblicken. (Ein kurzer interessanter Film ist unter dem Link zu sehen). Wir hatten uns viel Zeit gelassen um dieses Kleinod zu genießen. Dann gingen wir gegenüber des Parks an einigen Häusern vorbei bergauf und liefen auf einem naturbelassenen Pfad am Waldrand entlang. Die Temperaturen stiegen langsam an, denn die Sonne schien erbarmungslos. Wir waren deshalb froh, dass wir schon bald in einen Hochwald kamen, der uns Schatten spendete. Wir wanderten über den Iberg (236 m) und kamen wieder auf freie Felder, die bereits abgeerntet waren. Jetzt liefen wir voll in der Sonne über geteerte Feldwege und anschließend auf einer Straße zum "Haus Berkenkamp". Diese ruhige Hotelpension liegt inmitten von Wiesen, Feldern und Wäldern des Teutoburgerwaldes. Hier kehrten wir ein und genossen div. Getränke. In der Zwischenzeit traf auch die Wandergruppe Doris ein. Anschließen ging es durch ein kurzes Stück Wald und kamen auf freies Feld. Dann liefen wir über die Teerstraße und gingen auf dem geteerten Feldweg wieder zum Waldrand. Anschließend querten wir die Kreisstraße 11 und gingen ein kurzes Stück bis an den Ortsrand von Stapelage. Dann bogen wir rechts ab kamen in einen Wald und erreichten die Ausflugsgaststätte "Bienenschmidt". Leider war das Lokal geschlossen. Wir nahmen trotzdem im Biergarten Platz und packten unsere Vesper aus und da wir die einzigen Besucher waren genossen wir die Ruhe. Anschließend starteten wir zu unserem Weg nach Oerlinghausen. Es ging langsam stetig bergauf mit Ausblicken über den Hochwald. Auf dem Kammweg (Tönsbergkammweg) der zum Herrmannsweg gehört erreichten wir die Hünenkapelle oder Tönskapelle aus dem 15. Jahrhundert. Unterhalb der Kapelle befindet sich die Wistringhauser  Schlucht (Diese Schlucht war in früheren Zeiten ein wichtiger Pass). Wir kamen zum Lönsstein von 1928 (Gedenkstein an den Dichter Hermann Löns) und der Ehrenmal-Gedenkstätte (erbaut 1930), zu Ehren der gefallenen Soldaten des Königs-Infanterie-Regiments Nr.145 von 1914-18. Hier begegneten uns wieder die Wandergruppe Doris.

Weiter liefen wir am geschlossenen "Berggasthof Tönsberg" vorbei erreichten dann den Windmühlenstumpf Kumsttonne (334m) und stiegen eine relativ steile Treppe (Himmelsleiter 250 Stufen) nach Oerlinghausen hinunter. Dort gingen wir in das Cafè Kriemelmann und genossen Kaffee und Kuchen. Auch die Wandergruppe mit Doris kamen zu uns.

 

Mit unseren Autos fuhren wir anschließend zurück.

 

 

 

Walter B.

Den Abend ließen wir in geselliger Runde wieder langsam ausklingen.

Mittwoch, den 05.09.2018

 

Heute sind für die ganze Wandergruppe zwei Besichtigungen geplant.

 

          Die Friedrich von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und die Dr. Oetker Welt.

Bethel ist heute ein Komplex evangelischer sozial - karitativer und diakonischer Institutionen. Er umfasst Krankenhäuser, Pflegehäuser für epilepsiekranke, psychisch kranke und sozial benachteiligte Menschen, die Diakonieanstalt und das Diakonissen-Mutterhaus, die Kirchliche Hochschule Bethel sowie viele Werkstätten und kulturelle Einrichtungen.

 

Entwickelt hat sich der ganze Komplex aus einem Haus der westfälisch-rheinischen evangelischen Anstalt für Epilepsie. Dieses Haus war 1867 für 25 männliche Pfleglinge im Kindes- und Jugendalter vorgesehen. Der erste Amtsleiter war Pastor Friedrich Simon. Im Januar 1872 übernahm Friedrich von Bodelschwingh das Vorsteheramt dieser Anstalt. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Anstalt über die Jahre zu der größten diakonischen Einrichtung ihrer Art.  Nach dem Frühstück fuhren wir also alle mit der Straßenbahn bis zur Haltestelle Bethel. Das erste Gebäude bei unserm Rundgang war das alte Pförtnerhaus am Betheleck. Es wurde fleißig fotografiert. Während der anschließenden Führung durch die Historische Sammlung Bethel erfuhren wir von Frau Bitter, wie in den Anfangsjahren Betreuung, Pflege und Heilungsversuche aussahen. Die großen Schlafsäle, die Torfbetten usw. erscheinen uns heute als menschenunwürdige Zustände, aber für die damalige Zeit waren sie ein Fortschritt für die Patienten. Durch die Behandlung mit Kaliumbromid konnte die Anfallshäufigkeit und Stärke herabgesetzt werden. Die Patienten konnten hier in der Anstalt unter Anleitung und mit verschiedenen Hilfsmitteln einige sinnvolle Arbeiten ausführen.

 

Es entstanden neue Häuser mit Werkstätten, sogar eine Ziegelei, in der die roten Mauersteine für die neuen Häuser hergestellt wurden. Auch ein Haus für die Sammlung der übrigen Brocken (das Brockenhaus) entstand. Hier wurden die Sachspenden der Bürger gesammelt und zu neuen Produkten verarbeitet oder weiterverkauft. Nach der Führung konnten wir im Bethel pro Werk – Shop noch wunderschöne kunsthandwerkliche Dinge bestaunen und auch kaufen. Wer die Wahl hat, hat die Qual – und so brauchten wir im Shop etwas länger als geplant. Doch der Besichtigungstermin für die Zionskirche stand fest und wir mussten uns dann doch von den vielen schönen Dingen trennen. Oben auf dem Kirchberg wartete schon der Küster Thomas Wehmeyer auf uns. Er zeigte uns mit viel Begeisterung seine Kirche, die mit einigen Besonderheiten für epilepsiekranke Menschen gebaut wurde. Zum Beispiel gab es separate Kammern für Patienten, die gerade einen epileptischen Anfall erlitten. Mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich„ verabschiedeten wir uns.

 

Auf dem weiteren Rundgang durch den parkähnliche Stadtteil führte uns die ortskundige Angelika. Sie wusste, was in den einzelnen Häusern früher und heute untergebracht ist. Und es waren viele Häuser. Auch Doris und Heinz konnten uns viel Interessantes erzählen. Am alten Friedhof mit seinem schönen Eingangstor kamen wir auch vorbei. Leider reichte die Zeit nicht für eine Besichtigung. Zur Mittagszeit erreichten wir das Kulturzentrum „Neue Schmiede„. Hier konnten wir uns erst einmal stärken. Für uns war in der ersten Etage ein kleines Büffet mit Suppe, Salat, Brot und Nachtisch liebevoll vorbereitet. Alles war sehr lecker, besonders der Pudding.

Frisch gestärkt ging es dann zu unserer zweiten Besichtigung – der Dr. Oetker Welt. Auf dem Weg zum Werksgelände wurde uns ganz schön warm. Die Sonne meinte es heute wieder besonders gut und so waren wir froh, als wir in eine kühle Empfangshalle kamen. In der Mitte der Halle war ein großer Tresen. Dort wurden wir von unserer Gästeführerin freundlich begrüßt. Hier bekamen wir auch unsere Gästeschildchen und wurden aufgefordert, unsere Taschen und Rucksäcke in die Schließfächer zu legen. Dann bekamen wir noch einen Kopfhörer und ein Empfangsgerät, mit dem wir nicht nur mit unserer Gästeführerin verbunden waren, sondern auch an den einzelnen Stationen über einen Zahlencode Informationen abrufen konnten. Nach einer kurzen Einweisung konnten wir uns erst einmal in der Halle umsehen. In der Mitte gab es vier große Säulen mit der Geschichte des Familienunternehmens. In der rechten Ecke ein Shop und links eine hohe Glaswand und an der Gebäudewand eine große Treppe zu den drei Etagen. Vor der Glaswand stand das große gelbe Puddingwunder und dahinter war ein Bistro.

 

Von unserer Gästeführerin erfuhren wir, dass die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens in dem Apothekenlabor des Apothekers Dr. August Oetker begann. Er suchte nach einem Pulver zum Lockern und Treiben von Kuchenteig. 1891 hatte er durch Experimentieren und mit Unterstützung seiner Frau beim Backen eine geeignete Mischung gefunden. Die Bestandteile waren Natriumhydrogencarbonat und Hirschhornsalz. Dieses Pulver füllte er in kleine Tüten mit der Aufschrift „Backin“ und auf der Rückseite das Rezept für einen Kuchen aus 500 g Mehl usw. Die Apotheke wurde bald zu klein für die große Nachfrage und dann begann die industrielle Herstellung und Abfüllung des Backpulvers. Viele andere Produkte sollten folgen.

 

Auf dem geführten Rundgang durch die verschiedenen Themenbereiche erhielten wir dann noch sehr viele Informationen über die Rohstoffe, die Labore, die Produktion, das Sortiment und den Vertrieb. Das Unternehmen ist in 40 Ländern der Welt präsent. Im Gedächtnis der Frauen bleibt bestimmt die Ausstellung der liebevoll dekorierten Marmeladengläser oder der Kolonialwarenladen hängen. Während die Männer sich natürlich mehr für die Oldtimer, die als Außendienstfahrzeuge dienten, interessierten. Für einen Lacher sorgte auch das Puddingwunder. In den drei Öffnungen konnte man sich in einer Tasse mit dem eingespannten Löffel einen Pudding anrühren lassen und dann probieren. Nach dem Rundgang durften wir uns im Bistro noch verschiedene Kostproben schmecken lassen. Es gab Kaffee und Kuchen, Pudding, Pizza, Getränke usw. Für Bärbel gab es noch eine besondere Überraschung. Sie hatte auf der Rückseite ihres Besucherschildes einen gelben Punkt und wurde nun Mitglied im Dr. Oetker Backclub.

 

Zum Abschied erhielt noch Jeder eine Überraschung. In einem umweltfreundlichen Papierbeutel befanden sich: Informationsmaterial, eine Schmuckdose, Kraftfutter in Form von Müsli – Crunchies und eine Backmischung für einen Gugelhupf. Es war auch noch Platz für im Shop gekaufte Artikel. Mit vielen Eindrücken und erschöpft verließen wir die Ausstellung und ließen uns von der Straßenbahn wieder ins Hotel bringen. Es war ein anstrengender aber sehr interessanter Tag. Vielen Dank an Doris und Heinz für die hervorragende Planung und Organisation. 

 

Christel Würker

Donnerstag den 06.09.2018

 

Externsteine – Silbermühle und Silberbachrundweg

 

Keine Wanderreise ins Eggegebirge ohne Besuch der Externsteine. Zu Fuß dorthin ist es zu weit. Somit erklären sich wieder einige Wanderfreunde bereit, uns mit ihren Autos dorthin zu bringen. Gemeinsam, Kurz- und Langwandergruppe, schauen sich diese einmalige Felsformation bei morgendlichem Sonnenschein an. Eine gute Gelegenheit für mich, alle für ein Gruppenfoto zu gewinnen.

 

Um 10:15 Uhr machen sich die Langestreckenwanderer auf den Weg. Auf dem „H“- Weg (Herrmannsweg) wandern wir auf Wald- und Forstwegen bis zu einem holprigem Abstieg zur Silbermühle hinunter. Große Überraschung. Doris und Heinz sind schon dort. Sie haben Ihr Auto mit leckeren Zutaten für ein Picknick vollgepackt. Wir sind jedoch nicht alleine hier. Ständig laufen Leute mit Wasserkanistern an uns vorbei. Gehen zu einer Quelle und füllen Kanister für Kanister mit dem sprudelnden Wasser. Wir erfahren, dass dieses Wasser silberhaltig und damit besonders gesund sein soll. Schließlich sind wir ja im Silberbachtal.

 

Dieses schöne Tal wollten wir uns näher anschauen. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Besonders der Hinweg dieser Rundwanderung ist beeindruckend. Auf naturbelassenen Pfaden wandern wir links und rechts und oberhalb des Silberbaches. Anne B. gefällt es hier so gut, dass sie auf die Knie nieder geht. Ist noch mal gut gegangen. Sie war über eine Wurzel gestolpert. Ein paar Schrammen und blaue Flecken, mehr nicht. So hat sie den Schrecken gut weggesteckt. Kurze erste Hilfe und wir konnten weiter wandern. Erholung gab es dann auf der Terrasse des Silberwaldhotels. Hier konnten wir auch wieder unsere Freunde von der Kurzwandergruppe begrüßen. Nach der Stärkung machen wir uns auf den Weg zurück zu den Externsteinen. Der Weg ist klasse. Auf der Höhe ein kleines Stück Hochheide und dann gelangen wir von hinten mit schönem Blick zurück zu den Steinen. Als wir unten hindurch wandern, erblicken wir ganz oben im Fels Rosi und Günther. Sie hatten heute eine etwas andere Route gewählt und waren schon vor uns hier her zurückgekehrt.

 

Wieder ein schöner Tag ImWanderlandFreundeskreis – der bei einem gemütlichen Beisammensein mit Musik und Singsang im Hotel zu Ende geht.

 

Rüdiger