Wanderweg der Deutschen Einheit

 

 Wanderung von Ost nach West  

 

   - quer durch Deutschland von Görlitz nach Aachen -

 

 

2013

 

 

Auf dem Weg der Deutschen Einheit

 

Bericht von Wolfgang P.

     

Der Wanderweg der Deutschen Einheit ist ein innerdeutscher Fernwanderweg. Er führt von der östlichsten deutschen Stadt Görlitz (im einstigen Niederschlesien) bis in die westlichste deutsche Stadt Aachen. Er hat eine Länge von ca. 1.080 km.

Auf eine eigene Trasse und Wegführung wurde verzichtet. Nur so war es möglich, diesen Wanderweg in kurzer Zeit zu realisieren. Auf der gesamten Strecke wird auf bestehende Weit-, Haupt- und Fernwanderwege der beteiligten Wandervereine zurückgegriffen. Im Bereich des Eifelvereins zum Beispiel auf Abschnitte des Krönungswegs (Aachen-Bonn). Von Bad Godesberg bis nach Aachen ist der Wanderweg der Deutschen Einheit identisch mit dem Europäischen Fernwanderweg E8 (Irland-Schwarzes Meer). Bis auf gelegentlich auftauchende Schilder gibt es keine durchgehende Markierung. Als nur beschriebener Wanderweg reichen die Markierungen der regionalen Routen.
 

 

Im Frühjahr 2013 wollte der Winter nicht enden, und wenn tatsächlich mal die Sonne hervorlugte, fielen einige Stunden später gleich wieder Schneeflocken. Kälte und trübe Tage drückten auf die Stimmung.

 

Erwartungsvoll fuhr ich am Freitag, d. 12. April 2013, mit dem Zug von Herborn über Frankfurt/Main – Dresden in die niederschlesische Stadt Görlitz an der Neße.

 

 

Es liegt im deutschen Osten, dem Herzen wohlbekannt,

die Heimat unsrer Ahnen, das schöne Schlesierland.

Das schöne Schlesierland, das liebe Heimatland,

das will ich lieben bis in den Tod!   … den Tod.

 

Kein Land der deutschen Gaue ist also schön und schlicht,

der Oder grüne Ufer sind märchenvoll und licht.

Im schönen Schlesierland, im lieben Heimatland,

das will ich lieben bis in den Tod.

 

Wie ragen hoch die Berge und schauen tief ins Tal.

Vom höchsten Gipfel winket der alte Rübezahl.

 

 

Gleich an der Lausitzer Neiße, die die heutige Grenze zu Polen bildet, liegt die Vierradenmühle, und es sind noch alte deutsche und polnische Grenzpfähle zu sehen.

 

Ab hier beginnt der Wanderweg der Deutschen Einheit, den ich ab dem 13. April in Richtung Aachen losmarschierte.

 

 

Görlitz/Neiße (JH) – Landeskrone – Bockwindmühle in Sohland – Berghotel Rotstein (454 m) - Oberlausitz – Löbau – Czorneboh – Großpostwitz – Mönchswalder Bergbaude – Pichu - Valtenberg – Neustadt in Sachsen – Polenztal – Rußigmühle – Lilienstein – Königstein – Rosenthal – Elbsandsteingebirge – Augustusberg – Oelsengrund – Lauenstein – Zinnwald: Klingelhütte – Teichhaus – Nußknackerstadt Neuhausen – Seiffen Waldhütte – Saigerhütte – Olbernhau – Lehmheider Teiche – Schwarzwassertal - Kühnheide – Hirtstein – Schmalzgrube mit Preßnitztalbahn – Jöhstadt – Fichtelberg (1 214 m) – Rittersgrün – Johanngeorgenstadt (JH) – Carlsfeld – Mühlleithen – Schöneck im Vogtland (JH) – Adorf – Gettengrün – Pabstleithen – Mittelhammer (Scheune) – Nentschau – Hof (JH) in Franken – Unterkotzau – Joditz – Rudolphstein – Blankenstein – RennsteigKulmberg – Grumbach – Steinbach – Neuhaus am Rennweg (JH) – Limbach – Masserberg – Neustadt am Rennsteig – Oberhof – Heuberghaus – Großer Inselsberg im Thüringer Wald – Hohe Sonne – Hörschel – Creuzburg.

 

 

 

Beim Wandern hatte ich schlechtes Aprilwetter mit Schnee und Hagel. Manche Wanderwege waren in den Höhenlagen stark vereist und nur mit Vorsicht zu begehen. Darüber hinaus machte mir Schneebruch zu schaffen, der teilweise die Wegpassage stark beeinträchtigte.

Eine Augenweide waren die Märzenbächerwiesen in der sächsischen Schweiz, die mir sehr gefielen, und die für manche kalte Nacht in den Waldhütten entschädigte.

 

Nach der langen Kammwanderung im Erzgebirge entlang der böhmischen Grenze und am Rennsteig durch nie enden wollende Wälder war ich dann froh, die Wartburg zu erblicken und mich über das frische Grün und die zahlreichen Blüten rings um im Land zu erfreuen. Der erste Maientag war’s, der Frühling war im Tal nicht zu übersehen; ich beobachtete einen Storch am Nest und hörte den ersten Kuckucksruf in Creuzburg.

 

Creuzburg – Heldrastein – Weg X 8 – Barbarossaweg – wieder im schönen heimatlichen Hessenland - Netra – Röhrda – Boyneburg – Wichmannshausen – Waldkappel –Reichenbach – Spangenberg – Carl Braun Hütte – Melsungen - Felsberg – Fritzlar – Büraberg – Schutzhütte Katze – Bad Wildungen – Hüddingen – Frankenau – Jugendburg

Hessenstein- Medelon – SauerlandSellerberg – Züschen – Kahler Asten – Rothaargebirge – Hubertuskapelle Jagdhaus – Altenhundem – Hohe Bracht – JH Burg Bilstein

Rhode – JH Bigge / Olpe – Bergisches Land – Nosbach – Forsthaus Mohrenbach - Waldbröl – Eitorf /Sieg – Irlenborner HofWesterwald – Uckerath – Drachenfels – Hirschberghütte – Königswinter – Fähre über den Rhein – Bad Godesberg – Rheinbach (Meckenheim) –

Steinbachtalsperre – JH Bad Münstereifel – Pesch – Kakushöhle – Urfey – Wackerberg

Gemünd – Abtei Mariawald – Eifel – Krönungsweg 10 – Rurtalsperre – Schmidt

Kalltalsperre – Mulartshütte - Kornelimünster – Kaiserstadt Aachen (JH).

 

 

Nach dem Kahlen Asten im Sauerland lagen keine hohen Berge mehr vor mir.

Wildbeobachtungen waren keine Seltenheit und ich erfreute mich an Rehwild, Hasen, Füchse und einem Rudel Muffelwild.

Es war bei der Übernachtung in der Schutzhütte Katze als ich im Morgengrauen friedlich äsende Rehe vor mir entdeckte.

Beim Übernachten im Freien zahlt sich ein guter Schlafsack aus, den man allerdings nicht immer für sich allein hat! Als mich am frühen Morgen die fränkische Bäuerin in Mittelhammer zum Cafe holte, war ich anschließend doch überrascht, als es sich Hund und Katz in meinem Schlafsack gemütlich gemacht hatten…

 

Unterwegs füllte ich meine Feldflasche immer mit Wasser auf und manches mal gab es für den braven Wandersmann noch etwas Obst wie Bananen, Äpfel oder gar Cafe und Kuchen dazu!

 

Nach 37 Wandertagen erreichte ich bei Tagesmärschen zwischen 19 und 42 Kilometern am Pfingstsonntag, d. 19. Mai 2013, die schmucke Kaiserstadt Aachen.

 

 

Auf, du junger Wandersmann!

Jetzo kommt die Zeit heran,

die Wanderzeit, die gibt uns Freud.

Woll’n uns auf die Fahrt begeben,

das ist unser schönstes Leben,

große Wasser, Berg und Tal

anzuschauen überall.

 

Herborner Echo vom 25. Juni 2013
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